Es explodiert wie Tae Kwon Do, es groovt wie Jazz Dance, es fließt wie Tai Chi, es zentriert wie Yoga.
Es macht glücklich und entspannt, es bringt Power und Beweglichkeit, es führt zu körperlicher, mentaler und emotionaler Fitness, es entfaltet dein volles Potenzial und stärkt deinen gesamten
Organismus.
Es heißt Nia.
Prinzip 1: Die Freude an der Bewegung
Freude ist die grundlegende Empfindung, die wir in allen Bewegungen in Nia suchen. Sollten Sie diese Freude in einem Moment verlieren, verändern Sie die Bewegung bis Sie wieder die
positive Rückmeldungen Ihres Körpers spüren können.
Prinzip 2: Natürliche Zeit und die Bewegungsformen
Alle Bewegungen in Nia werden in Ihrem persönlichen, natürlichen Zeitempfinden durchgeführt. Diese Bewegungen basieren auf den Energien und Bewegungsstrukturen aus neun grundlegenden
Bewegungsformen.
Prinzip 3: Musik und das "8-BC"-System
Musik ist ein wichtiger Bestandteil in Nia. Wir benutzen ein Takt-Zählsystem, das in 8er Zähleinheiten organisiert ist, um Bewegungen und Musik zu koordinieren und zu strukturieren. Die
Musik in Nia beinhaltet verschiedenste musikalische Farben und Landschaften, mit denen die Bewegungen verbunden werden.
Prinzip 4: Freedance (freier, unchoreographierter Tanz)
Alles ist erlaubt, bewegungsmäßig. Freedance ist der Bestandteil in Nia, der das Loslassen von Strukturen und Form ermöglicht. Freedance ist ein 8-stufiger Bewegungsprozess, der die
eigene Kreativität fördert.
Prinzip 5: Bewußtheit – Durchs Leben tanzen
Durch Nia wird Ihnen bewusst, dass jeder Moment, jede Lebenssituation, ein Teil Ihres eigenen Tanzes durchs Leben ist und dass jede Bewegung dazu benutzt werden kann, um Selbstheilung zu
unterstützen.
Prinzip 6: Die Basis – Die Füße und Beine
Ihre Füße sind die Hände, die die Erde berühren. Durch Ihre Beine wird die Energie der Erde auf Ihren ganzen Körper übertragen. Die Basis ist das Fundament jeder Bewegung.
Prinzip 7: Die drei Bewegungsebenen und die drei Unterrichtslevel
Jede Bewegung in Nia kann in 3 Bewegungsebenen (tief, mittel, hoch) und 3 Intensitätslevel ausgeführt werden. Die Mischung dieser Ebenen und Level ermöglicht ein breites Spektrum an
Bewegungsvariationen.
Prinzip 8: Der Körperkern: Becken, Brustkorb und Kopf
Diese drei Körperschwerpunkte enthalten das emotionale Zentrum und die Energiezentren (Chakren). Die Verbindung zum eigenen Körperkern erhöht die Bewußtheit für den eigenen Energiefluss
und schafft Möglichkeiten diesen Fluß zu harmonisieren und zu steigern.
Prinzip 9: Die Oberen Extremitäten: Arme, Hände und Finger
Die oberen Extremitäten haben die Fähigkeit zu Heilen, Berühren, Energie zu leiten und Verbindungen herzustellen. Sie sind die äußere Verlängerung Ihrer Gefühle und Gedanken und haben die
Möglichkeit ausdrucksvoll zu agieren.
Prinzip 10: Röntgenbild-Anatomie
Wir üben in Nia die Fähigkeit die eigene Anatomie der Knochen, Sehnen, Bänder und Muskeln zu erspüren, visuell und sensorisch wahrzunehmen. Die daraus gewonnen Informationen nutzen wir um
Selbst-Heilung zu unterstützen und um unphysiologische Bewegungsmuster aufzulösen.
Prinzip 11: Strategie und Fitness-Erfolg
Wie im Berufsleben ist auch Erfolg in der persönlichen Fitness abhängig von einer weitsichtigen und überlegten Strategie, die das Setzen von persönlichen Zielen und Plänen beinhaltet.
Eine stete Bereitschaft zur Veränderung, den Mut eingefahrene Wege zu verlassen ist entscheidend für den eigenen gesundheitlichen Erfolg.
Prinzip 12: Kontinuierliche Weiterbildung
Den eigenen Körper zu Heilen ist ein lebenslanger Prozess. Jede Nia-Stunde beinhaltet die Möglichkeit neuer Lernerfahrungen für Körper, Geist und Seele.
Prinzip 13: Tanzen Sie, was Sie Spüren
Die zentrale Einladung die Nia an Sie ausspricht ist: das Leben durch Sinnesempfindung und Gefühl zu leben.
Ziel der Integration unterschiedlicher Bewegungsenergien in Nia ist es, maskuline und feminine Elemente, präzise und fließende Bewegungen sowie Kraftvolles und Nachgiebiges im
Gleichgewicht zu halten.
Es geht in Nia um das Erspüren der jeder Bewegungsform innewohnenden ganz eigenen Energie und Bewegungsqualität, nicht um die technisch perfekte Ausführung jeder einzelnen
Disziplin. In der Nia Stunde wird ein Gefühl für den Geist und die Besonderheit jeder Bewegungsform auf spielerische Art vermittelt. So wird der Körper angeregt das ganze, in
jedem Menschen vorhandene Bewegungspotential zu nutzen.
Jazz Dance
Jazz Dance ist eine Mischung aus afrikanischem, afro-amerikanischem, Modern Dance und klassischem Tanz. Wichtiges Merkmal des Jazz Dance ist die Isolation (d.h. das unabhängige
Bewegen) einzelner Körperteile. Im Jazz Dance hat jeder Körperteil sein eigenes vom restlichen Körper unabhängiges Bewegungszentrum.
Jazz Dance Elemente in Nia sind z.B. Isolationen, Synkopationen (unbetonte Taktteile betonen), Kombinationen, Schrittmuster (wie der Cha-Cha-Cha) und kreative
Choreographiefolgen.
Duncan Dance
Duncan Dance befreit den Körper von der starren Haltung. Es betont natürliche, organische Bewegungen. Die ungehinderten, freien Bewegungen des Duncan Dance bringen einen
kraftvollen, kindlichen Gefühlsausdruck hervor. Die Fußbewegungen von Duncan Dance wie Walzer, Polka oder rhythmisches Gehen, kräftigen die Beine, Füße und Fußgelenke. Relevé und
Extensionen erzeugen natürliche Streckungen in Richtung Himmel. Durch das sanfte Öffnen der Fußgelenke und Oberschenkel erhält der Körper eine schöne, weiche Form, die freien
Bewegungen erzeugen eine bewegliche Wirbelsäule.
Modern Dance
Grundlegende Merkmale im Modern Dance sind die Verwendung der Gegensatzpaare von „Fallen und Aufrichten“ oder „Zusammenziehen und Entspannen“.
Modern Dance stellt in Nia die Bühne zur Verfügung, auf der wir eigene Improvisationen kreieren und zeigen können. Hier ist der Ort, um mit Formen und dem Raum zu spielen, der
Körper kann mit Gleichgewicht und Ungleichgewicht experimentieren. Das Erforschen und Erkunden von Bewegung entfacht die Vorstellungskraft, auf emotionaler Ebene fördert diese Art
der kreativen Erkundung den Mut, bekannte Wege zu verlassen und neue Dinge auszuprobieren.
Tai Chi
Tai Chi (Tai Chi Chuan) ist ein traditionelles chinesisches System von Übungen, das auf der Philosophie des Tao, dem Yin und Yang beruht. Seine Form bilden fließende, harmonische
Bewegungen, die auf langsame Weise, ohne Anstrengung ausgeführt werden. Ziel ist eine Balance des Energieflusses im Körper.
In Nia finden wir viele Techniken und Prinzipien aus dem Tai Chi, z.B. die Verlagerung des Körpergewichts, das Aufsetzen mit der Ferse und das Ausdehnen der Aufmerksamkeit 360
Grad um uns herum.
Tae Kwon Do
Tae Kwon Do (Korea) bzw. Karate (Japan) sind dynamische Kampfkünste, die sich besonders durch Präzision und explosive Körperbewegungen auszeichnen. Arm und Beintechniken wie
Blocks, Punches, Kicks haben einen exakt definierten Start und Endpunkt. Die gesamte Bewegungsenergie wird dabei auf einen Punkt fokussiert, sei es die Faust, Fußballen oder
Ferse. Um dies zu erreichen, ist für einen Bruchteil einer Sekunde eine sehr hohe koordinierte Anspannung des ganzen Körpers notwendig, die sich bis in die Fussohlen und Fersen
fortsetzt und dort die notwendige Stabilität und Erdung durch den Boden erhält.
Tae Kwon Do bringt das Kraftvolle in Nia hinein. Tae Kwon Do lehrt uns, wie wir uns behaupten. Die Kicks, Punches, Blocks und die innere Haltung, die im Tae Kwon Do gelehrt wird,
unterstützen uns in vielen Situationen, in einer Trainingsstunde wie im täglichen Leben.
Aikido
Aikido setzt sich aus den Silben “Ai” (bedeutet zusammentreffen, oder auch Liebe), “Ki” (bedeutet Geist oder Energie), und “Do” (bedeutet der Weg) zusammen. Anders ausgedrückt:
Aikido bedeutet „Weg der göttlichen Harmonie“. Typisch im Aikido sind die kreisrunden und spiralförmigen Techniken, mit denen die Angriffsenergie des Gegners nutzbar gemacht und
verstärkt auf den Angreifer zurückgeworfen werden.
Ein zentraler Gedanke im Aikido ist es harmonisch mit der Energie in der Umgebung zu verschmelzen. Der Akt des Überwältigens eines Gegners wird im Aikido zur Kunst, in der es
darum geht, den Gegner nicht zu verletzen und den Konflikt ohne Schaden zu lösen.
Viele dynamisch-spiralförmige Bewegungen in Nia basieren auf der Bewegungsenergie von Aikido.
Yoga
Yoga baut sich aus universellen, ethischen Prinzipien, persönlicher Disziplin, Yoga-Positionen, Atemtechniken, Wahrnehmung der Sinne, Konzentration des Geistes, Meditation und
einer Verbindung zum Unendlichen auf. Yoga ist eine Wissenschaft und ein System zur Wiedergewinnung der Gesundheit. Es ist eine Kunst- und Bewegungsform, die seit Jahrhunderten
zur Gesundheit und zum geistigen Wohlbefinden der Menschheit beiträgt.
Yoga verbessert die sensorische Wahrnehmung und stärkt den Geist. Yoga ist die Bewegungsform in Nia, die die Beziehung zwischen den Knochen untereinander, die Verbindung zwischen
Balance und angemessenem Kraftaufwand, zwischen Haltung und Wohlbefinden und zwischen Körper und Geist erfahrbar macht.
Die Arbeit von Moshe Feldenkrais
Moshe Feldenkrais lehrte, daß die Konzentration auf den Körper und das Spüren des Körpers in Bewegung ein Weg ist, dauerhafte körperliche Veränderungen hervorzurufen indem
eingeübte Bewegungsmuster und Bewegungsgewohnheiten in Frage gestellt werden. Die Feldenkrais-Methode, ein spezielles Programm, das von gut ausgebildeten Therapeuten durchgeführt
wird, ‘legt entweder die Hände an’ oder gibt verbale Anleitungen, um den Körper umzuschulen und die Haltung zu verbessern.
Feldenkrais erinnert uns daran, daß wir uns ständig verändern und verbessern können, daß wir uns viel lebendiger fühlen können, wenn unser Körper ohne Anstrengung funktioniert.
Wie in Nia, so ist auch hier die Leichtigkeit der Weg. Die Arbeit mit Feldenkrais zeigt uns gute mentale und physische Gewohnheiten, die zu einer permanenten Veränderung in
unserer Körperstruktur führen können.
Alexander-Technik
Die von F. Mattias Alexander geschaffene Technik ist eine hervorragende Methode, um stereotype körperliche Reaktionsmuster aufzulösen, die häufig in Zusammenhang mit der Bewegung
und Lage des Kopfes liegen.
Die Alexander Technik wurde zur Grundlage, wie wir in Nia den Kopf bewegen. Der Kopf hat einen entscheidenden Einfluß darauf, in welcher Beziehung wir zu unserem Körper stehen. In
Nia initiiert der Kopf die Bewegung des Körpers und fördert so ein natürlicheres Bewegungsmuster.
Die 7 Phasen in Nia bilden gemeinsam den in sich geschlossenen Ablauf einer Nia Stunde. Jede dieser Phasen hat eine spezifische Aufgabe und bereitet die Grundlage für alles
Folgende.
Phase 1: Fokus und Absicht - "Worauf richten Sie Ihre Aufmerksamkeit?"
Wählen Sie einen Fokus und eine Absicht. Die Absicht dient dazu Ihr Ziel, dass Sie erreichen möchten zu definieren. Der Fokus beschreibt worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit
schwerpunktmäßig richten, um dieses Ziel zu erreichen. Beispiel: "Heute richte ich meinen Fokus auf die Füße, um die Wahrnehmung für Stabilität in meinem Körper zu verbessern." In
einer Nia-Stunde wird der Nia Teacher diesen Focus zu Beginn einer Stunde setzen. Sie haben die Freiheit, diesen Fokus für Ihre eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Phase 2: Treten Sie Ein - "Kreieren Sie Ihren Raum für das Nia Training"
Bereiten Sie sich physisch, geistig, emotional und seelisch auf die Stunde vor, in dem Sie bewußt eintreten, sich zentrieren und für die folgenden Bewegungen bereit machen. Lassen
Sie alles, was Sie ablenkt los und aktivieren Sie die sensorische Wahrnehmung für Ihren Körper, die den Ausgangspunkt für alle Bewegungen bildet.
Phase 3: Aufwärmen - "Stimmen Sie Ihr Herz, Ihre Lunge und die 13 Gelenke ein."
Machen Sie sich mit Ihrer Körperwahrnehmung vertraut. Aktivieren Sie bewußt den Energiefluß durch alle 13 Gelenke, steigern Sie die Körperwärme und intensivieren Sie Ihre Atmung.
Die Rückmeldungen, die Sie von Ihrem Körper erhalten nutzen Sie, um Ihre eigene Geschwindigkeit, Intensität und Größe der Bewegungen zu wählen.
Phase 4: Steigerung - "Energetisieren Sie Ihre Bewegungen bis zu Ihrem persönlichem Maximum"
Bewegen Sie sich durch den Raum mit gesteigerter Intensität, um Herz und Lunge zu trainieren. In dem Sie die Energien und Geschwindigkeiten variieren, wird Ihr Nervensystem zur
Aktivität angeregt.
Phase 5: Cool Down - "Beruhigen, Harmonisieren, Wieder-Zentrieren"
Verlangsamen Sie Ihr Tempo, um sich erneut zu Zentrieren und Körper, Geist, Emotionen und Seele zu harmonisieren. Bereiten Sie sich für die Bewegungen auf dem Boden vor. Lauschen
Sie aufmerksam auf Ihren Körper, der Ihnen mitteilt, welche Muskeln und Gelenke mehr Aufmerksamkeit benötigen, um eine ganzheitliche Balance herzustellen.
Phase 6: FloorPlay - "Fitness auf dem Boden"
Nutzen Sie Spiel, Schwerkraft, den Boden, Raum, Zeit und Ihre Stimme um Ihren Körper zu stimulieren und Kraft und Flexibilität zu steigern. Die Wärme und Geschmeidigkeit Ihres
Körpers, die Ihnen jetzt zur Verfügung steht, unterstützt Sie sich zu strecken und zu dehnen und die Gelenke weiter zu öffnen. Knieschützer oder Matten können helfen, um sich noch
freier und entspannter zu bewegen.
Phase 7: Heraustreten - "Der Übergang zurück in den Tag"
Treten Sie aus der Stunde heraus und in den Tag hinein. Nehmen Sie durch Körperwahrnehmung bewußt wahr, was sich verändert hat und wie Sie Selbst-Heilung in Ihrem Körper
stimuliert haben. Beenden Sie diesen Teil Ihres Tages absichtsvoll und beginnen Sie bewußt, entspannt und gekräftigt den nächsten.